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Weblogs – eine zunehmend wichtige Stimme im Medienkanon

Heute im Echo der Zeit erschienen:

Die ersten tauchten vor gut fünf Jahren auf. Inzwischen vermehrt sich ihre Zahl fast explosionsartig. Die Rede ist von “Weblogs” oder kurz “Blogs” genannt. Am ehesten lässt sich der Begriff mit Internet-Tagebuch übersetzen. Allerdings ist damit nur ein Teil der Blogs korrekt charakterisiert. Manche Blogger sehen sich als Poeten, andere als Guerilla-Publizisten und wieder andere als ernsthafte Experten auf einem klar definierten Gebiet. Von den Vereinigten Staaten ist die Blogwelle nach Europa und in die Schweiz geschwappt. Bereits bieten die ersten Schweizer Zeitungen Blogs an, zum Teil recht erfolgreich.
Fredy Gsteiger

Aus reiner Neugier: Welche Blogger wurde für diesen Bericht angefragt?

Meinungen und Zusammenfassungen zur Sendung gibt’s übrigens bei:

Und wenn es mir heute noch gelingt, einen RealPlayer herunter zu laden, kann ich mir die Sendung sogar selber anhören.

update So, jetzt habe ich mir die Sendung auch angehört. andare, 3.14a und infamy haben’s ja schon gut zusammengefasst. Mein persönlicher Eindruck: Die Sendung ist so aufgezogen, als berichteten Medien über Medien. Dieser Anspruch wird der Realität nicht gerecht, denn die allerwenigsten Blogs haben journalistische Ansprüche oder Absichten. Nicht alles, was Blog ist, kann, muss und darf man deshalb als Journalismus wahrnehmen und an den höchsten journalistischen Ansprüchen messen (nebenbei bemerkt würden bei einer solchen Beurteilung die meisten ‘traditionellen’ Medien selber durchfallen). DRS1 tut es trotzdem, und das macht es dann einfach, Blogs und Podcasts gleich global in die Pfanne zu hauen und als minderwertig zu beurteilen – ein paar Kommentar-Flames, ein erkälteter podcaster, und die Sache ist gegessen: Blogs sind mittelmässig, peinlich, und subjektiv; keine Bedrohung für die echten Medien, welche als Garant für Qualität und Glaubwürdigkeit wie ein Fels in der Brandung stehen.

Dieses Vorgehen ist etwa so sinnvoll, wie über Homo Faber herzuziehen, weil darin die aktuelle Papstwahl nicht erwähnt wird. Oder eine Schülerzeitung zu analysieren und daraus auf den bedauernswert tiefen Qualitätsstandard der Print-Medien insgesamt zu schliessen.

Befragt wurden nur Medienleute und -Experten, Blogger kamen natürlich nicht zu Wort. Vermutlich müssen wir dafür sogar dankbar sein.

6 Comments

  1. 3.14a wrote:

    Aus der Art wie die Sendung aufgebaut wurde, denke ich nicht, dass jemand angefragt wurde.

    Thursday, April 21, 2005 at 22:35 | Permalink
  2. Matthias wrote:

    Echt? Dann mach ich doch eine Reportage über Afrika, gemütlich hier vom Schreibtisch aus :-).

    Thursday, April 21, 2005 at 22:42 | Permalink
  3. Ima wrote:

    Schade, habe ich die Sendung verpasst. Ich höre gerne zu, wenn Ahnungslose andere belehren ;-)

    Thursday, April 21, 2005 at 23:04 | Permalink
  4. brigitte wrote:

    auch der k-tipp hat anscheinend über weblogs berichtet, in einer art ‘extra-ausgabe’. mehr habe ich leider noch nicht herausgefunden…

    Friday, April 22, 2005 at 00:08 | Permalink
  5. David wrote:

    Der Vollständigkeit halber dass alle Infos zum Beitrag hier ebenfalls zu finden sind, der Link zur entsprechenden Seite bei DRS, von wo aus der Link für den Real Stream mit dem Beitrag aufgerufen werden kann.

    Friday, April 22, 2005 at 01:56 | Permalink
  6. Peter wrote:

    Ich habe da auch noch etwas dazu geschrieben. Der Bericht habe ich auf drei Arten schwach gefunden:
    – es wurde nicht erklärt, was ein Blog ist
    – es werden zu Beginn nur schwache Beispiele von Blogs und ein schwacher Podcast zitiert
    – Fredy Gsteiger nimmt automatisch an, dass er eine höhere journalistische Qualität hat als die Blogger. Soviel Selbstvertrauen muss ich mir auch mal schenken.

    Saturday, April 23, 2005 at 19:11 | Permalink

One Trackback/Pingback

  1. […] s Publikum an. Viele aber verharren in Abwehrreflexen; da werden Weblogs dann entweder als bedeutungslos abgekanzelt , oder zur Gef […]