Oliver Fahrni von der werbewoche gibt wenigstens zu, dass er sein Zeilengeld mit nur wenigen Stunden Recherche verdient hat:
Tyrannei der Intimität
Fazit nach einer Nacht in der Blogosphäre: Privat mag sie nützlich sein, gesellschaftlich verhandelt aber wird per Netz nichts.
Tja. Besonders tyrannisiert fühle ich mich eigentlich nicht durch die vielen Blogs, aber vielleicht leide ich auch nicht unter Lesezwang.
Und, mal ganz unter uns: Das, was der uns völlig unbekannte Hansmeiermüller aus Saftigen über Islam, Mehrwertsteuer und seine Hormonwallungen beim Anblick von Shakira mitteilt
liegt mir persönlich sehr viel näher als die vom Journalisten gepriesenen brisanten, glänzend verfassten E-Journale denkender Köpfe
.
Denn, und da wiederhole ich mich gerne, die meisten von uns sind nun mal nicht wichtige Politiker oder millionenschwere Wirtschaftsbosse, die tagtäglich das Schicksal dieser Welt bestimmen. Sondern stinknormale Hansmeiermüllers aus Saftigen.
Aber wir sind es ja mittlerweile gewohnt, dass die Blogwelt von Journalisten in gute (Fach-)Blogs und böse (Katzencontent-)Blogs aufgeteilt wird. Das ist immerhin schon ein qualitativer Fortschritt gegenüber früher, wo alle Blogs pauschal als langweilig und irrelevant bezeichnet wurden. Die Journis sind also durchaus lernfähig.
Irgendwann lernen sie noch ein bisschen mehr dazu und realisieren sogar auch noch, dass jede Blog-Variante, egal ob Fach-, Katzen, Tagebuch-, Photo-, Polit-, Watch- oder Linkblog, um nur ein paar Beispiele aufzuzählen, ihre eigene Berechtigung, eigene Stärken und Schwächen, ein eigenes Zielpublikum, und auch eigene Definitionen von Qualität hat.
Sonst geh ich hin und disse die NZZ, weil sie keine Pornoseite bietet, wie andere Qualitätszeitungen sie haben. Genau.
via Berner Gazette
One Comment
Also ich finde Notizblöcke völlig unnötig? Meine kleine Schwester malt da immer nonsens drauf!! Jawoll, Notizblöcke sind doof!