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nzzvotum.ch: Nach der Wahl ist nicht vor der Wahl

Jetzt hat ja Zürich am 15. April gewählt, und wie fast schon erwartet ist auf nzzvotum.ch seither tote Hose. Eigentlich schade; wenn die Parteien hier weiter diskutieren würden, wäre das sicherlich ein Gewinn (oder zumindest gute Unterhaltung) für das lesende Stimmvolk.

Aber offenbar ist es nzzvotum nicht gelungen, sich als Diskussionsplattform zu etablieren und /oder die Parteien von der Wirksamkeit der Blogs zu überzeugen. Oder vielleicht sind Politiker einfach nur im Wahlkampf-Fieber bereit, täglich etwas halbwegs gescheites zu schreiben und sich der Kritik des Volkes auszusetzen? Wie auch immer. Die Blog-Frequenz ist nach der ersten Aufregung ja bald deutlich zurückgegangen, und dieser Abwärtstrend hat sich im Laufe der Zeit fortgesetzt:

SVP SP FDP GP CVP EVP GLP EDU AL
April 3 4 6 6 2 1 2 0 1
März 20 32 32 51 10 3 14 2 2
Februar 43 37 61 27 21 37 21 12 10
Pro Partei 66 73 99 80 33 41 37 14 13
TOTAL 456
  • 456 Beiträge statt der aufgrund der ersten Blog-Tage hochgerechneten 6000
  • Halbierung der Blog-Frequenz im zweiten Monat (Ausnahmen: SP ungefähr gleich viele Beiträge, GP im März doppelt so viele Beiträge wie im Februar)
  • FDP konnte mit einigen wenigen Beiträgen am meisten Kommentare für sich verbuchen

Über die Kommentarfrequenz hätte ich auch gerne etwas geschrieben, aber ich habe keine Lust, bei sämtlichen 456 Beiträgen die Kommentarzahl abzuschreiben – Roger, publiziert doch bitte mal eine Statistik!

Die NZZ sieht das vielleicht anders, aber für mich ist das doch ein ziemlich durchzogenes Fazit. Die einzelnen Politiker haben offenbar keine klare Blogging-Strategie verfolgt, sondern einfach drauflos geschrieben – und waren dann irgendwann ausgebrannt wie ein Strohfeuer. Wurden sie nicht geschult?

Andererseits können die Polit(blog)berater jetzt aufatmen: Es steht nicht zu befürchten, dass die NZZ das Politblog-Geschäft monopolisiert.

4 Comments

  1. mds wrote:

    «NZZ Votum» ist auch deswegen keine Diskussionsplattform, weil mangels Kommentarbenachrichtigungen gar keine Diskussionen möglich sind – man kann ja nicht ständig manuell nachsehen, ob jemand geantwortet hat…

    Friday, April 27, 2007 at 19:19 | Permalink
  2. Matthias wrote:

    @mds: Immerhin Kommentar-Feeds hat’s, nur leider versteckt unter “Services”. E-Mail wäre sicher praktisch.

    Saturday, April 28, 2007 at 09:12 | Permalink
  3. Roger wrote:

    Betreffend Kommentarfunktion: Ich schlags mal vor. Nach den Wahlen ist ja vor den Wahlen.

    Thursday, May 10, 2007 at 12:05 | Permalink
  4. Matthias wrote:

    @Roger, merci beaucoup.

    Friday, May 11, 2007 at 13:53 | Permalink

2 Trackbacks/Pingbacks

  1. […] Markus Spillmann, seit dem 01.04.2006 Chefredaktor der NZZ, gab zum ersten Jahrestag seiner Tätigkeit gleich zwei Publikationen ein langes Interview, der Werbewoche (hier) und dem Magazin Klartext (hier). Er äusserte darin Zweifel, “ob ‘online first’ wirklich die Lösung aller Probleme ist”. Versuche mit Podcasts und Online-Tagebüchern seien Teilprojekte, bei denen getestet würde, wie sie bei der Leserschaft ankommen. Doch: “Wir haben noch technische Limiten und können nicht alles machen, was wir wollen.” Auf die Frage, ob ihn die Onlineaktivitäten des Konkurrenzverlages Riniger beunruhigen, sagte er: “Ich gebe zu, es kann einen beunruhigen, wenn man links und rechts schaut und sieht, was da alles so passiert. Ich bin mir jedoch nicht so sicher, ob das, was wir da sehen, wirklich so goldig ist, wie es daher kommt. Man soll Tempo nicht mit Erfolg gleichsetzen.” Zu Bürgerjournalismus: “Als Journalist finde ich Bürgerjournalismus nicht besonders toll. Wenn tout le monde einfach von sich aus im weitesten Sinn journalistisch tätig sein kann, dann entwertet das womöglich sehr schnell unsere Funktion als Journalisten.” Seine Branche sieht er im “wahrscheinlich profundesten Wandel seit der Erfindung des Computers. Die Veränderung des Nutzungsverhaltens, der Strukturwandel im Bereich der Anzeigen, die Hedonisierung der Gesellschaft – das sind alles Faktoren, die uns und alle anderen zwingen, unsere Hausaufgaben zu machen.” Er bekundete auch Freude am den für Lokalpolitiker zur Verfügung gestellten Blogs von nzzvotum.ch (dem anderswo sinkende Nutzungszahlen bescheinigt werden): “es ist smart, wird gut genutzt, eine gute Form von intelligentem, crossmedialem Zusammenwirken zwischen Print und Online. Wir möchten gerne in diese Richtung weitergehen. Mein Anspruch dabei ist: Wir wollen die Besten sein”. […]

  2. medienlese » Blog Archiv » 6 vor 9 on Monday, April 30, 2007 at 08:55

    […] nzzvotum.ch: Nach der Wahl ist nicht vor der Wahl (metablog.ch) Jetzt hat ja Zürich am 15. April gewählt, und wie fast schon erwartet ist auf nzzvotum.ch seither tote Hose. Eigentlich schade; wenn die Parteien hier weiter diskutieren würden, wäre das sicherlich ein Gewinn (oder zumindest gute Unterhaltung) für das lesende Stimmvolk. Drucken yigg it! wong it! del.icio.us Trackback URL […]