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Schweizer PR-Blogger: Worst Practice?

Dass im Stoehlker-Blog, der Mitte März 2005 gestartetet ist, Besucher beleidigt und unerwünschte Kommentare einfach nicht freigeschaltet werden, ist ja mittlerweile allgemein bekannt; Robert Basic hat seinerzeit darüber geschrieben, andere natürlich auch.

Und nicht nur Stoehlker ist der irrigen Ansicht, Diskussionsverweigerung sein ein probates Mittel, die eigene Kommunikationskompetenz (und darum geht es beim Marketing) unter Beweis zu stellen: Auch Benno Häfliger von der youngculture AG findet das toll (PDF): Trotz der Offenheit der Weblogs besteht eine hohe Kontrollmöglichkeit für den Betreiber eines Weblogs. Er kann den Zugang verweigern, Kommentare editieren, etc.!. Da muss fast nicht mehr erwähnt werden, dass der youngculture Business Weblog erst im Mai 2005 gestartet wurde, die Firma also kaum Erfahrung hat und die Beiträge durchschnittlich 0 Kommentare.

Der auch erst im Mai gestartete onlinemarketingreport ist gleich zweimal in das grosse Fettnäpfchen gestolpert: Bei einem Beitrag über swissfriends.ch unterschlägt er, dass er der Swiss-german region representative ist (es ist übrigens unmöglich, die swissfriends Impressum-Seite direkt zu verlinken, da Frameset mit Javascript-Redirect. Aber das nur am Rande. Wer Javascript deaktivieren kann, klicke hier). Und im Beitrag über Marketing-MP3 bei urlaubsideen.ch wird nicht erwähnt, dass diese Site von seiner eigenen Firma betrieben wird. Besonders peinlich in einem Blog, der sich als “unabhängigen Blog für Online-Marketing in der Schweiz” anpreist.

Das kann kein brancheninhärentes Problem sein, schliesslich gibt’s in Deutschland genügend positive Beispiele. Hoffen wir also, dass das einfach nur schweizer Anfängerfehler sind und unsere Marketing-Branche schon noch lernt, mit Risiken und Nebenwirkungen richtig umzugehen.

Für positive Beispiele aus der Marketing-Branche bin ich natürlich dankbar.

8 Comments

  1. sandro wrote:

    Ein Entwicklungsland muss sich, wie der Name schon sagt Entwickeln. Die Schweiz ist ein Blogentwicklungsland und das sind nun die Wicklungen. Guter Artikel. Der Link auf Robert Basic geht leider nicht…

    Friday, July 1, 2005 at 12:56 | Permalink
  2. Lieber Matthias,
    Ich kann mir auch mit dem besten Willen nicht recht vorstellen, was Du gegen Stoehlkers Blog hast? Möchtest Du in der Schweiz eine Kulturrevolution vom Zaun reissen, wie sie in China zwischen 1966 und 1977 stattgefunden hat? Oder ist es einfach Neid, weil Stoehlker Dir gegenüber um Lichtjahre erfolgreicher ist?

    Friday, July 1, 2005 at 16:10 | Permalink
  3. Matthias wrote:

    @sandro, danke für den Hinweis, hab’s korrigiert. Der Link auf swissfriends war auch kaputt – zuviel herumeditiert und dabei zuwenig aufgepasst.

    @theglobalchinese, am Stoehlker-Blog passt mir nicht, dass er Besucher beleidigt und Kommentare unterschlägt. Das passt einfach nicht zum Profil einer Firma, die sich auf Kommunikation spezialisiert. War das in meinem Beitrag nicht deutlich genug?
    Was den Rest Deines Kommentars betrifft, kann ich nicht ganz folgen. Care to elaborate?

    Friday, July 1, 2005 at 20:42 | Permalink
  4. Lieber Matthias, ich kenne Stoelker zwar nicht, hab aber gelesen, dass er ziemlich erfolgreich sei. Er hat seine Ideen, die er verteidigt. Ich habe gerade bei m-e-x einen Kommentar über die Wahlblogs gepostet und geschrieben, dass eine Kritik über Bush auf einem republikanischen Blog relativ wenig Chancen hätte, lange dort zu bleiben, denn im allgemeinen mögen die Vertreter der GOP Meinungen, die GWB kritisieren, nicht besonders. Umgekehrt geht es auch bei den demokratischen Blogs zu. Schreibst Du dort allzu positiv über Bush, wird der Blogbesitzer entweder eine Klarstellung liefern oder auch auf die Del Taste drücken.
    Ich denke, wir sollten da sehr kulant sein und wir können keine Blogger Orthodoxie von Offenheit, Spontanität und Ehrlichkeit durchsetzen, wie es vielleicht ideal wäre. Blogs sind letztlich, technologisch gesehen, nichts anderes als sehr einfach Content Management Systeme, welche es uns ermöglichen, relativ einfach und unkompliziert die Barrieren von eMails und Homepages zu umgehen und beide, eMails und Homepages, dank Blog Technologie miteinander verbinden. Trotzdem bleibt, dass jeder nur die Mails liest, die er lesen will oder die HP ansieht, die er ansehen will.

    Friday, July 1, 2005 at 23:02 | Permalink
  5. Matthias wrote:

    @theglobalchinese: Das Thema sind nicht die politischen Blogs in den USA, sondern die Marketing-Blogs in der Schweiz. Es geht auch nicht um irgendwelche Blogger-Ideale. Es geht ganz einfach um die Frage, wie ein Marketing-Blog glaubwürdig kommuniziert. Bitte erkläre mir, wie diese glaubwürdige Kommunikation mit gelöschten Kommentaren, Besucherbeschimpfung und Intransparenz funktionieren soll. Ich kann’s mir schlicht nicht vorstellen.

    Saturday, July 2, 2005 at 22:29 | Permalink
  6. leu wrote:

    Betreffend dem Stoehlker gibt es schon eine ältere Geschichte, die damit einen Zusammenhang haben könnte, der Herr war schon immer sehr Blog interessiert, also nicht der Herr Stoehlker selber und da kam es schon zu dieser Zeit zu einigen Ausfällen, so dass man eine ungewöhnliche Massnahme treffen musste.

    Sunday, July 3, 2005 at 11:30 | Permalink
  7. Matthias wrote:

    Die pippo44-Story hab ich kürzlich erst mitbekommen; das wirft schon Fragen auf.

    Dass nur die naturist lolita einen Kommentar dazu geschrieben hat, wirft übrigens noch ganz andere Fragen auf ;-).

    Sunday, July 3, 2005 at 13:42 | Permalink
  8. PR Blogger wrote:

    Kontrollieren lassen sich eigentlich nur die Beiträge, die im eigenen Blog stehen. Etwas schwieriger sieht es mit dem BlogMonitoring ingesamt aus. Aber letztlich bleibt im BlogBusiness nichts verborgen. Google ist in dieser Hinsicht ziemlich erbarmungslos. Dank Ihrem Beitrag wurde ich zudem auf die “Worst Practice” einiger Kollegen aufmerksam gemacht, die das Copyright nicht so eng sehen.

    Tuesday, July 5, 2005 at 15:33 | Permalink