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Russischer Milliardär Alisher Usmanov will das Internet zensurieren

Ich gebe zu: Ein reisserischer Titel, um uns freitagsmüden Gesellen aus der allgemeinen Trägheit zu reissen. Die Story ist aber auch viel zu gut, um sie zu verpassen: Alisher Usmanov, gemäss Wikipedia und Forbeseiner der reicheren Männer dieser Welt, hat die britische Anwaltsfirma Schillings (“The leading law firm protecting the reputations of high-profile individuals, corporates and brands”) beauftragt, kritische Inhalte aus dem Internet verschwinden zu lassen.

Das hat soweit funktioniert: Die Website von Craig Murray, dem ehemaligen Britischen Botschafter in Usbekistan, ist nicht mehr erreichbar. Verschiedene andere Websites, die mit der Geschichte zum Teil gar nichts zu tun hatten, aber offenbar auf demselben Server lagen, sind auch down.

ABER: Das Internet schlägt zurück. Als Reaktion darauf wird jetzt die Zensur-Story überall öffentlich verbreitet, die zu unterdrückenden Informationen sind überall gespiegelt. Kurz und gut: Das Internet hat wieder einmal funktioniert. Ich wusste gar nicht, dass es für dieses Phänomen einen Namen gibt: The Streisand Effect

The “Streisand effect” is a term used to describe a phenomenon on the Internet where an attempt to censor or remove (in particular, by the means of cease-and-desist letters) a certain piece of information (for example, a photograph, file, or even a whole website) backfires and the information receives extensive publicity on the Internet, often widely mirrored, or distributed on file-sharing networks in a short period of time.

Und wie reagiert die Anwaltskanzlei Schillings auf dieses PR-Debakel? Gar nicht. Die Latest News sind vom 19. September und informieren uns darüber, dass Naomi Campbell eine Modeveranstaltung abhält.

2 Comments

  1. gis wrote:

    Hast du mitbekommen, dass M. Fischer von SuperCaliFragiliSticExpialiDocius eine Abmahnung aus Doitschland bekommen hat?

    http://www.monsieurfischer.ch/2007/09/klage-gegen-monsieur-fischers-blog.html

    Friday, September 21, 2007 at 16:04 | Permalink
  2. Matthias wrote:

    Ja, habe ich gelesen und auch kommentiert (mein Kommentar ist nie aufgetaucht); solche Geschichten gibt’s in der Schweiz ja schon länger. Nur finde ich das überhaupt nicht vergleichbar mit dieser Story.

    Friday, September 21, 2007 at 16:22 | Permalink