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Nieder mit dem Kapitalismus! Stürzen wir das WEF! Für eine klassenlose Gesellschaft!

Ach du meine Güte. Welche reaktionären verkalkten Altkommunisten schreiben denn solche altbackenen Parolen auf ihre Website? Und dann die Header-Grafik… würg. Dass es keinen RSS-Feed gibt, passt irgendwie bestens dazu. Dabei wäre der vorhergehende Text gar nicht mal so blöd:

Wir wollen einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und der Umwelt, der sich an den gesellschaftlichen Interessen künftiger Generationen orientiert. Wir kämpfen für eine Produktion, die sich nach den Bedürfnissen der Menschen und nicht einer absurden Markt- und Ausbeutungslogik richtet. Diese Produktion muss und kann unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen erfolgen und im Sinne einer gerechten Verteilung der Ressourcen stehen, welche jedem Individuum Essen, Obdach und freie Entfaltung ermöglicht.

Gar nicht mal so blöd. Abgesehen vom Klassenkampf-Getöse, das in unseren Breitengraden nun wirklich total passé ist – oder wann hast du das letzte Mal zuwenig Essen gehabt? Irgendwie sind diese Leute in der Zeit der Industrialisierung stecken geblieben…

Apropos nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und der Umwelt: Scheiben einschlagen und Autos anzünden gehört für mich nicht dazu. Deshalb sind wir natürlich alle gespannt, ob und wieviele Ressourcen heute nachmittag in Bern zerstört werden. Die Rechte spekuliert sicherlich auf möglichst hohe Sach- und Personenschäden, weil das Wasser auf ihre Repressions-Mühlen ist. Vernünftigere Menschen -nicht zuletzt die Geschäfte in der Innenstadt- hoffen allerdings, dass das Ganze möglichst ohne grössere Schäden abläuft. Und die verantwortlichen Politiker halten ihre Mediensprecher auf Standby, um sich ins beste Licht zu rücken, ganz egal was passiert.

Die Dummen im Umzug sind wie immer die Polizisten, die in den Gassen den Kopf hinhalten müssen. Und ich bleibe heute zuhause.

Nachtrag: Den Schumacher haben sie verhaftet. Natürlich ist es ziemlich fragwürdig, die Stadt für einige Stunden in einen Polizeistaat zu verwandeln. Etwa ebenso fragwürdig wie die Absicht der Demonstranten, die Stadt für einige Stunden in ein Kriegsgebiet zu verwandeln. Weit haben wir’s gebracht, wenn man nur noch zwischen Polizeistaat und Anarchie wählen kann :-(.

2 Comments

  1. Guido wrote:

    Ich spazierte gerade durch die Innenstadt – der Demo-Umzug ist ja gerade erst richtig angelaufen, bisher werden erst Parolen gebrüllt – an Zerstörung läuft noch gar nichts (und ich hoffe ebenfalls, das dem so bleibt). Das Polizeiaufgebot hingegen ist recht gewaltig, an jeder Ecke stehen ein, zwei Dutzend blau Uniformierter.

    Vielleicht haben ja auch die WEF-Gegner mittlerweile langsam gemerkt, dass das WEF an sich nichts böses ist und eigentlich sogar darauf ausgerichtet ist, die existierenden negativen Effekte der Globalisierung zu minimieren? Denn das eigentliche Problem an der Globalisierung ist ja, dass Externalitäten dorthin ausgelagert werden können, wo die Gesellschaft und Politik nicht die Macht besitzen, grossen Konzernen bei der hemmungslosen Ausbeutung von Umwelt, Sozialstrukturen und Menschen die Schranken zu zeigen – und wenn dem, was vom WEF so öffentlich wird, Glauben geschenkt werden kann geht es ja bei dem Treffen eben gerade um interantionale Kooperation in Hinsicht auf solche Dinge.

    Saturday, January 19, 2008 at 16:07 | Permalink
  2. Matthias wrote:

    @Guido, IMHO ist diese ganze “Davos Question”-Aktion reines Image-Marketing. Das WEF ist nicht plötzlich zu einem Verein von Weltverbesserern geworden.

    Saturday, January 19, 2008 at 16:43 | Permalink

One Trackback/Pingback

  1. Swiss Metablog » Die Untertitelserie auf metablog.ch on Saturday, January 19, 2008 at 15:22

    […] Nieder mit dem Kapitalismus! Stürzen wir das WEF! Für eine klassenlose Gesellschaft! – bloodywef.c…. Reaktionäre Altkommunisten zelebrieren noch immer den Klassenkampf und bleiben dabei im Informatik-Steinzeitalter stecken. […]