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Google: Mobilmachung gegen das Urheberrecht

Das hier ist so quasi meine kurze deutsche Fassung eines Artikels von Nicholas Carr: A very silly report on “fair use”

In den USA wird offenbar wieder einmal über das Copyright verhandelt. Und da kommt nun eine Studie der mir bisher völlig unbekannten CCIA (Computer&Communications Industry Association) zum überraschenden Schluss:

Fair Use Economy Represents One-Sixth of U.S. GDP

With more than $4.5 trillion in revenue generated by fair use dependent industries in 2006, a 31% increase since 2002, fair use industries are directly responsible for more than 18% of U.S. economic growth and nearly 11 million American jobs. In fact, nearly one out of every eight American jobs is in an industry that benefits from current limitations on copyright.

Erstaunlich, nicht wahr? Wenn man sich dann allerdings anschaut, was so alles zur Fair Use Economy dazugehört, ist das noch viel erstaunlicher. Da werden unter anderem die folgenden Industriezweige aufgeführt:

  • Cable networks
  • Printing and related support activities
  • Photographic and photocopying equipment manufacturing
  • Semiconductors and related device manufacturing
  • Communications equipment manufacturing
  • Magnetic and optical media
  • Communication and energy wire and cable manufacturing
  • Computer and peripheral equipment merchant wholesalers
  • Computer software (packaged) merchant wholesalers
  • Electric appliance, TV and radio merchant wholesalers
  • Computer and software stores
  • Promoters of performing arts, sports, and similar events
  • Insurance and employee-benefit funds
  • Other investment pools and funds
  • Legal services
  • Management, scientific, and technical consulting services

Kurz und gut: Nach Auffassung dieser Studie ist eigentlich die gesamte amerikanische Wirtschaft eine Fair Use Economy und würde bei einer Änderung des Urheberrechts sofort komplett zusammenbrechen, weil dann ein Sechstel des Bruttosozialprodukts vernichtet würde. Und das ist natürlich kompletter Blödsinn.

So geht es denn dieser Studie auch weniger um die Wahrheit, sondern ums Lobbying: Google und all die anderen Firmen, die im Wesentlichen von den Inhalten anderer Leute leben, wollen natürlich, dass ihre Gewinne nicht von lästigen Lizenzgebühren belastet werden. Das ist natürlich im Prinzip legitim. Aber man sollte dann nicht derart hirnrissige Studien publizieren.

Quellen: