Im Zuge des blog.ch-Verkaufs wurde mir böses Kommerzdenken vorgeworfen, Ausverkauf des Community-Gedankens, mir wurden Begriffe wie Zuhälter, Mafia, Fake, Grössenwahn etc. an den Kopf geworfen.
Wer es genauer wissen will, kann die Kommentaren und Links in der Kategorie “blog.ch zu verkaufen” lesen.
Und jetzt: Genau das Gegenteil! Plötzlich werde ich als böser Kommerzhasser dargestellt. Weil ich das Blogcamp zwar empfehle, aber auch über den widersprüchlichen Eindruck schreibe, den die Ausschreibung zunächst bei mir hinterlassen hat.
Wer es genauer wissen will, kann die Kommentare im Beitrag Geld regiert die Blogwelt nachlesen.
Dass man es nie allen recht machen kann, weiss ich ja längst. Aber dass ich im Abstand von wenigen Monaten sowohl als Kapitalisten- als auch als Kommunistenschwein darstgestellt werde (und zwar zum Teil von genau denselben Personen), ist mir dann doch etwas unbegreiflich. Ich erkläre es mir so, dass manche Leute der Meinung sind man dürfe in der Blogosphäre nicht über Geld sprechen.
Tja, da seid ihr bei mir an den Falschen geraten. Von solchen Denkverboten halte ich gar nichts. Ich habe hier schon viele Beiträge übers Geldverdienen mit Blogs publiziert, und das werde ich auch weiterhin tun. Wem das nicht passt, der kann sich ja mit harmloseren Blogs vergnügen. Das strengt den Intellekt nicht so an.
Nachtrag: Gerade eben den interessanten Beitrag von Hugo Stamm über Geld als Religionsersatz gelesen. Passt irgendwie zum Thema.
17 Comments
Na dann bin ich ja mal gespannt ob Du nun offen legst, wieviel Du mit dem Verkauf von blog.ch verdient hast!?
Frau Luchetta, glauben Sie wirklich, dass ich auf solche Fragen antworte? Beim Blogwerk sind Sie ja auch schon abgeblitzt. Aber wenigstens haben Sie dort mit Ihrem echten Namen agiert.
[Versprochen: ca, 7 Tage Comment-Abstinenz meinerseits hier… Aber dieser Comment muss noch rein, so banal und wirr er auch sein mag.]
Ich persönlich habe damals im Nachhinein des Verkaufs kritisiert, dass zuvor über viele Wochen hinweg die Frage, wie es mit blog.ch weitergehen soll, von dir, Matthias, regelrecht “zelebriert” worden war. Es gab in den Threads viele ernsthafte, bemühte Comments…
… alles für die Katz. Schall und Rauch. Und nicht einmal ein “Sorry, folks…” war deinerseits zu hören (vielleicht habe ich es überhört?). Du, der zuvor immer viel über “Glaubwürdigkeit” und “Transparenz” referiert hatte, benahmst dich kommunikativ exakt gegenteilig.
Da war ich sehr frustriert. Da hatte ich mir von dir eine elegantere Gangart erwartet.
@Matthias: Danke für die Geschlechtsoperation. Dachte ja nur ich frage mal, weil Du ja offensichtlich von anderen auch erwartest, transparent zu sein.
Aber da habe ich wohl was falsch verstanden. Janu macht nix, monatelange Kommentarabstinenz hier habe ich schon hinter mir, dann werd’ ich das besser auch wieder so halten.
@Gris-Gris, einmal bist du gegen Kommerz, einmal dafür… einmal gegen viel Kommunikation, einmal dafür… das versteht kein Schwein.
@BloggingTom, wenn du das wirklich bist, entschuldige ich mich. Ich kann trotzdem nur daran erinnern, dass über den Betrag stillschweigen vereinbart wurde; ich kann also gar keine Zahlen nennen. Und ich sehe die Sache nach wie vor wie Peter Hogenkamp. Aber es rührt mich, dass dich diese Frage noch immer so beschäftigt.
Ich spreche auch nicht zu den Schweinen.
Ich hab immer schon verstanden, warum Du verkauft hast. Kunststück, ich bin ja auch der böse Mr. Kommerz. :-)
Aber wenn man ein gutes Asset hat, das man selbst nicht mehr sinnvoll einsetzen kann, ist ein Verkauf aus kaufmännischer Sicht nur logisch. Dass man auch einen Verein etc. hätte gründen können, stimmt natürlich, aber ob das funktioniert hätte? Bei einem anderen Schweizer Bloggerverein läufts ja zumindest bisher noch nicht so proper. Und da wäre es schade drum gewesen.
Was nicht heisst, dass was vertikum dann damit gemacht hat, nicht eine einzige Wertvernichtung ist. Nur weil sie blog.cz 1:1 kopieren wollten, hätten sie nicht gleich den Aggregator ausschalten müssen. Der lief doch prima vor sich hin.
Insofern kann man, zugegeben etwas zynisch, argumentieren: Wenn es schon jemand in den Boden fährt, dann wenigstens der, der einem dafür noch etwas zahlt.
Sorry, verticum natürlich.
Und Simone Luchetta als Verfasserin von profunden Berichten über die Schweizer Bloggerszene vermisse ich auch. Neulich wäre ich im Kreis 4 mal fast mit ihr zusammengestossen, als sie aus dem Restaurant “Bubbles” rauslief und ich gerade vom Nachbar-Thai kam (essen, nicht Massage), aber sie hat mich nicht erkannt. Ich muss mir dringend für das nächste Mal einen guten Spruch überlegen. Vielleicht tue ich so, als würde ich sie mit BloggingTom verwechseln. :-)
Was mich erstaunt ist, dass keiner der zahlreichen CH-Aggregatoren und -Verzeichnisse sich die Mühe gemacht hat, die Initiative an sich zu reissen und zum neuen Gravitationszentrum der CH-Blogosphäre zu werden. Stattdessen dümpeln sie alle müde vor sich hin, ohne Weiterentwicklungen, ohne Engagement. Vermutlich beschränkt sich die Aktivität darauf, regelmässig bei blogug (welches momentan auch nicht viel leistet) die neuen Blogs abzuschreiben.
Entweder sehen die alle das Potential nicht, oder dann sind sie schlicht nicht mehr mit Herzblut dabei. Eine gute Ausgangslage für einen neuen Anbieter mit Biss.
Dass es da viel Potenzial hätte, sehe ich genauso. Und zwar nicht nur in der Schweiz, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum.
Hatte selbst mal überlegt, etwas Engagierteres zu machen, aber man kann ja nicht alles machen. Leider.
blogug hatte nie den Anspruch, das Gravitationszentrum der ch-blogosphäre zu werden. Gestartet hat’s bekanntlich mit der offenen und unabhängigen Liste, alles drumherum kam dann halt mit der Zeit so dazu. Und ein Ziel war ja auch, das ganze möglichst neutral und indiskriminierend zu halten.
blogug ist jetzt auch nicht irgendein Projekt einer verschworenen Gruppe mit versteckter Agenda und Weltdominationsplänen oder so, sondern war immer gedacht als offene Plattform für alle und als Quelle um all die Infos zu kriegen, damit man selber was cooles draus machen könnte. Und wenn da irgendwer was beitragen möchte, so ist natürlich jeder herzlich eingeladen.
blogug soll auch von den anderen Leuten leben und es werden auch beinahe täglich neue Blogs hinzugefügt (und ab und zu müssen wir auch Spamblogs wieder löschen …). Die Top100 Liste scheint auch sehr beliebt zu sein, ich krieg wöchentlich mails, wenn irgendwas wieder nicht stimmt (meistens ned unser Fehler :) ). Und der Planet kann einfach schon alles, was ich mir von so nem Planeten wünsche. Aber von hindümpeln, nur weil grad nicht die neuen bahnbrechenden Features kommen, würde ich jetzt also wirklich nicht reden :)
@chregu: mach einfach ein paar sanfte farbverläufe rein ins blogug logo, mach die schrift etwas grösser und voila: bahnbrechend.
Aber Kus, du weisst doch, dass man mich nicht hinter Designentscheidungen lassen sollte :)
Wollte noch als Antwort auf Nr. 11 von Chregu anhängen, dass ich keinesfalls blogug oder slug bashen wollte. Ich nutze beide gern und bin froh, dass es sie gibt. Das o.g. Potenzial kommt eben nur daher, dass beide Protagonisten es nicht hauptberuflich machen und eben keine Weltdominationspläne haben.
Aber wer hat die schon noch heutzutage…
Peter: Ich hab deinen Kommentar übrigens auch gar ned als Bashen gegen die Aggregatoren aufgenommen :)
dann ist ja alles gut, oder ?
Aber sicher! War denn irgendwann irgendetwas nicht gut?
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[…] Gedanken zur Glaubwürdigkeit als Blogger Das Thema Blogging und Geld machen mit Blogging ist schon seit längerer Zeit aktuell und scheint schön langsam einen Keil durch die Bloglandschaft zu treiben. Der Umgangston untereinander wird zunehmends agressiv und das Pseudo-Schimpfwort «Kommerblogger» fällt des öfteren. Wenn sich Menschen streiten, dann ist Geld meist nicht fern… […]
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