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Selbstversuch: Zwei Wochen ohne Internet!

Bern. In einem beispiellosen Selbstversuch hat der bekannte Internetist und Extrem-Blogger Matthias G zwei Wochen ohne Internet absolviert. Unterbrochen wurde diese Strapaze nur durch eine einstündige Erholungspause in einem französischen Cybercafé.

Es war hart, aber es hat sich gelohnt, meinte der zwar etwas ausgeschlafenere und sonnengebräunte, aber den Umständen entsprechend sonst gesunde Betreiber des grössten schweizer Blog-Verzeichnisses, blog.ch.

Das Experiment wurde von einem interdisziplinären Fachteam begleitet, welches für die seelische und körperliche Gesundheit zuständig war. Wir haben mehrmals an Abbruch gedacht, vertraute uns der Teamleiter an, aber Matthias G hat sich geweigert und einfach weiter gemacht. Dieser Durchhaltewille hat uns alle beeindruckt, sein Enthusiasmus uns mitgerissen.

Der Extrem-Blogger dazu: Wer Grenzerfahrungen machen will, muss das einfach aushalten. Er habe sich mit Ansichtskarten schreiben (Das ist fast wie bloggen, ey!, Matthias G dazu) und F2F-Chats (Face to Face Chats, also Gespräche von Person zu Person) über Wasser gehalten. Besonders Abends war ich oft nahe daran, aufzugeben. Dann waren die F2F-Chats mit meiner Frau besonders wichtig, das hat meine Moral aufgebaut.

Da auch keinerlei Online Games erlaubt waren, hat der vierfache Vater mit seinen Kindern gespielt. Die Kids haben mich voll unterstützt und mit mir coole Sandburgen gebaut! Das war fast wie WoW! zeigt sich Matthias G begeistert. Ã?”berhaupt ist er überzeugt: Ohne meine Familie wäre dieser Versuch gescheitert.

Optimale Bedingungen für dieses Offline-Experiment fand das Team in einem kleinen Ort an der südfranzösischen Mittelmeerküste. Der Teamleiter: Wir haben verschiedene Locations evaluiert, die Rocky Mountains, Tunesien, die afrikanische Savanne, aber optimale -das heisst ruhige- Bedingungen fanden sich nur in diesem verschlafenen Küstennest in der Off-Saison.

Sogar das örtliche Cybercafé war geschlossen, vertraute uns Matthias G an. Ich bin am dritten Tag ausgerissen, weil ich’s einfach nicht ausgehalten habe, und bin drei Kilometer ins Kaff gejoggt. Aber das Cybercafé war bereits geschlossen – seit dem ersten September! meinte der Blogger. Wussten wir natürlich, der Teamleiter verschmitzt lächelnd dazu. Wie gesagt, optimale Bedingungen!

Erst gegen Ende der ersten Woche konnte Matthias G in einer rund dreissig Kilometer entfernten Stadt die vereinbarten 60 Minuten Internet einlösen. Natürlich zuallererst blog.ch abgecheckt, dann meine Bloglines-Feeds, und zuletzt noch ein paar E-Mails; für mehr haben die 60 Minuten nicht gereicht. Ich hab nicht mal einen Kafee getrunken!

Fazit des Selbstversuches: Eine physische Zerreissprobe, aber auch eine lohnende Erfahrung. Allerdings: Nachahmung nicht zu empfehlen. Nein Mann, das braucht monatelange Vorbereitung, mentale Stärke, und natürlich ein Team das voll hinter dir steht! mahnt er zur Vorsicht. Wie heisst es doch so schön? Don’t try this at home!

4 Comments

  1. Herrlich :-)
    Ich mache diese Woche (wie jedes Jahr) die andere Extremerfahrung: meine Frau und unsere Tochter sind in den “Frauenferien”. Ich habe zwar mehr Zeit zum Bloggen, vermisse aber meine “Girls” :-( Und das ist vermutlich noch schlimmer, als Internet-Entzug! ;-)

    Saturday, October 8, 2005 at 23:10 | Permalink
  2. Guido wrote:

    Fakt ist, mit 60 Minuten hätt ich nicht mal die Hälfte meiner 200 Feeds durch…

    Gratulation an den Extremsportler! Wir alle sollten manchmal derart verrückte Dinge versuchen!

    Sunday, October 9, 2005 at 01:15 | Permalink
  3. Alain wrote:

    Welcome back to Infospam

    Sunday, October 9, 2005 at 10:08 | Permalink
  4. what a brave man!

    Tuesday, October 11, 2005 at 11:27 | Permalink