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Alisher Usmanov vs. Craig Murray: The Story so far

Kurzzusammenfassung

  1. Alisher Usmanov (dieser Wikipedia-Artikel dürfte heiss umkämpft werden), usbekischer Milliardär, kauft Aktien des englischen Fussballklubs Arsenal
  2. Craig Murray, der ehemalige Britische Botschafter in Usbekistan, publiziert mehrere kritische Artikel über Alisher Usmanov (hier gespiegelt)
  3. Tim Ireland, bekannter Politblogger und Aktivist, verlinkt Craig Murrays Beitrag
  4. Usmanov beauftragt britische Anwaltsfirma Schillings, das Problem zu erledigen
  5. Schillings droht Craig Murray eine Klage an, falls er die Inhalte nicht löscht. Craig Murray weigert sich zu löschen und lädt Schillings ein, ihn zu verklagen
  6. Nun droht Schillings dem Webhost Fasthosts Internet Ltd mit juristischen Konsequenzen, falls sie die Sites nicht löschen.
  7. Fasthosts editiert zunächst einzelne Artikel Murrays und entfernt die Sites von Murray und Ireland schlussendlich
  8. Boris Johnson (Konservativer Bürgermeisterkandidat für London), Bob Piper (Labour) und Clive Summerfield, (Webmaster der betroffenen Sites) vom Netz, vermutlich weil sie auf demselben Server lagen
  9. Jetzt ist sicher endlich Ruhe, denken Usmanov und Schillings.
  10. Doch weit gefehlt: Innert kurzer Zeit schreiben mehrere englische Politblogs darüber (hier einige Links dazu)
  11. Tom Watson, Parlamentarier für Labour (Unity is strength) und Ian Dale, Parlamentarier für die Konservativen (In Support of Tim Ireland and Craig Murray) schreiben über die Sache und drücken ihre Unterstützung für Murray und Ireland aus
  12. Die Medienmaschine rollt langsam an.

Das war die Kurzfassung. Jetzt etwas ausführlicher. Wen’s langweilt, der soll gleich zu den Medienberichten weiterscrollen.

Die eigentlichen Ziele waren also:

Der Kollateralschaden
Auch die folgenden Sites wurden offline genommen, vermutlich weil sie zufällig auf demselben Server lagen

Das Internet schlägt zurück

Innert Kürze hatten über hundert Blogs die Story aufgegriffen und die Texte dupliziert. Hier mein Bericht dazu, mit vielen weiterführenden Links

Das war aber noch lange nicht alles, die Sache wird jetzt auch noch politisch. Zwei britische Politiker ergreifen Partei für Craig Murray und Tim Ireland:

Tom Watson, Parlamentarier, Labour: Unity is strength

I’ve had phone calls from journalists on three national newspapers already. The basic story is this: Rich businessman hires big firm of media lawyers to close down the site of a former ambassador. The hosting company capitulates immediately but closes down the sites of many other bloggers not associated with the story. Unfortunately for the hotshot lawyers, one of them happens to be a democratically elected Member of Parliament with regular columns in a number of national newspapers. Oh, and he wants to be mayor of London. Who would you put your money on to win the battle of hearts and minds?

Ian Dale, Parlamentarier, Tory: In Support of Tim Ireland and Craig Murray

If a webhost pulls the plug on a blog or website merely because they receive a lawyer’s letter from Schillings, a leading London law firm, then we all ought to be very worried indeed. So in this, at least, I find common cause with Tim Ireland. Despite the fact that a large part of his front page is taken up with wholly unjustified smears against me, I defend his right to say what he wants about me. It’s called freedom of speech. And if he does it to me, why should a Russian Oligarch be any different?

Das wird wohl noch zu einigen schönen Medienberichten führen. Hier der aktuelle Stand, soweit ich ihn kenne:

Der aktuelle Stand der Medienberichte (wird laufend aktualisiert):

Und jetzt bin ich gespannt, wie die Story weitergeht.

5 Comments

  1. gis wrote:

    Die ganze Geschichte hat den Blog Daily EM dazu angeregt, ein “Cyberactivism 101 -10 tips to make your distributed advocacy more effective” zu schreiben. Find ich noch spannend:

    http://evgenymorozov.com/blog/?p=68

    Übrigens, noch ein paar “nette Bildchen” im Post ;) Und ja, es gibt offenbar eine Facebook-Gruppe dazu.

    Tuesday, September 25, 2007 at 08:13 | Permalink
  2. Matthias wrote:

    Jupp: Eine Facebook-Gruppe, einen Beitrag auf Truemors, mehrere Diggs, einen WTF-Alert auf Technorati. Alles da.

    Tuesday, September 25, 2007 at 08:42 | Permalink
  3. gis wrote:

    Das Ganze hat das Zeugs zum Schulbuchbeispiel – wird sicher früher oder später sicher in einer PR-Präsi auftauchen…

    Tuesday, September 25, 2007 at 08:51 | Permalink
  4. Matthias wrote:

    Denke ich auch! Schon jetzt wird darüber diskutiert:
    http://www.mattwardman.com/blog/2007/09/24/schillings-and-schadenfreude-defamation-lawyers-now-have-a-public-relations-problem/

    Tuesday, September 25, 2007 at 09:02 | Permalink
  5. Matthias wrote:

    Die einzige Massnahme, die mir nicht so behagt, ist die Linkkette. Ich erkenne zwar die gute Absicht dahinter, aber angesichts der Blog-Karneval-Linkketten und der kürzlich aufgeflogenen Technorati-Linkkette ist es doch ziemlich spammig.

    Tuesday, September 25, 2007 at 10:35 | Permalink

2 Trackbacks/Pingbacks

  1. Journalist und Optimist on Sunday, September 23, 2007 at 17:36

    It’s called freedom of speech…

    Wie bei bei Matthias aktuell und übersichtlich nachzulesen ist, wird der Fall der von Milliardär Alisher Usmanov unterdrückten kritischen Blogbeiträge über seine Vergangenheit mittlerweile zum Politikum in Großbritannien.

  2. art magazine artinfo24.com on Tuesday, September 25, 2007 at 11:41

    Alisher Usmanov kauft Rostropowitsch-Sammlung…

    Denn noch vor einigen Tagen versuchte Usmanov das Internet zu zensieren. Was war passiert?…