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Merke: Das Internet hat ein langes Gedächtnis

Wer einen Blog-Beitrag schreibt, der pingt normalerweise einige Aggregatoren oder Ping-Zentralen an, zum Beispiel diese hier. Oft weiss er das gar nicht; die Software ist einfach so vorkonfiguriert. Und selbst nicht angepingte Aggregatoren sind sich nicht zu fein, den Beitrag persönlich abzuholen und zu speichern. Ja, so zuvorkommend sind die! Und ein ganzer Haufen Aggregatoren holt sich dann beim Ping-Hub die Beiträge ab, ganz zu schweigen von den unzähligen Benutzern, die den Blog irgendwo mit ihrem Desktop-Aggregator lesen.

Mit anderen Worten: Jeder Beitrag, und sei er noch so blöd, unüberlegt, übelnachredend oder sonstwie peinlich, wird in mehreren (sagen wir ruhig: unzähligen) Archiven gespeichert. Einige davon online im Web, viele davon irgendwo auf einem Computer oder Laptop.

Und die werden in aller Regel nie wieder gelöscht. Und ist dort problemlos wieder auffindbar.

Und man kann sich drauf verlassen: Irgendwer wird die peinlichsten Beiträge irgendwann ausgraben und irgendwo publizieren*.

Und das kann dann verdammt unangenehm werden.

Man sollte sich deshalb wirklich vorher überlegen, was man schreibt. Oder halt in den sauren Apfel beissen und dazu stehen.

Denn die Beiträge nachher zu löschen, das bringt gar nichts; sie sind immer noch in mehreren (sagen wir ruhig: unzähligen) Archiven gespeichert und abrufbar und irgendwer wird sie ausgraben… aber das hatten wir ja schon.

Dies nur so als Erinnerung an den einen oder anderen Kommunikationsberater, der das Internet noch nicht so ganz im Griff hat :-).

*Übrigens wurde der fragliche Blog inzwischen gelöscht. Wenn der Fake-Blogger aber wirklich versessen darauf ist, Ärger zu machen, wird er auf eine der unzähligen anderen Plattformen ausweichen. So ist das halt im Internet.

3 Comments

  1. rafael wrote:

    Jawohl.

    Wednesday, May 23, 2007 at 23:18 | Permalink
  2. M.M. wrote:

    Das Problem im vorliegenden Fall ist nicht das, was ich geschrieben habe. Da stehe ich zu jedem Wort. Wie bei allen Beiträgen (obwohl aus der Distanz betrachtet wie bei jedem Text irgendwann eine natürliche Alterung eintritt). Ich denke auch, dass dieser Ewigkeitsmoment des Internets noch zu grossen Problemen führen wird. Weniger für mich als für jüngere Generationen. Schon heute wird bei jeder Stellenbewerbung zuerst einmal Google angeworfen.

    Das Problem liegt im besagtem Fall bei denjenigen, die (anonym) kommentieren und plötzlich die Diskussion in eine Richtung lenken, deren Ausgang nicht sofort erkennbar ist – jedenfalls nicht immer in der Zeit, bis bei google der Point of no return erreicht ist. Es ist ja immer mal wieder eine Frage, was man in seinem Blog löschen soll und was man als zu Tolerierendes durchlässt. Die USA sind da viel “grosszügiger” als beispielsweise Deutschland mit der Impressumspflicht.

    Die Diskussion wurde schon früh ins baz-System kopiert. Die dortigen Diskussionsforen scheint niemand zu überwachen. So wie ich gehört habe, ist besagter Regierungsrat schon seit längere Zeit Ziel einer Attacke. Dort laufen auch bereits Untersuchungen gegen Unbekannt.

    Übrigens: bei Google gespeichertes kann man für immer löschen.

    Thursday, May 24, 2007 at 17:38 | Permalink
  3. Matthias wrote:

    @rafael: Ja genau.

    @M.M.: Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück. Das war bei den von Dir gelöschten Beiträgen wohl auch der Fall. Als Kommunikationsmensch ist Dir das sicher selber klar.

    Friday, May 25, 2007 at 12:27 | Permalink

One Trackback/Pingback

  1. Was wir wissen sollten… » Paperholic on Friday, May 25, 2007 at 11:38

    […] (8) Wozu sind selbst nicht angepingte Aggregatoren sich nicht zu fein?Den Beitrag persönlich abzuholen und zu speichern […]