Swiss Metablog

Hehe. Der “Blick” kann’s nicht lassen, er muss einfach gegen das Schweizer Fernsehen gifteln, draufhauen und kritteln. Nachdem er bereits den Blog des SF-Chefs Ueli Haldimann für eine billige Attacke missbraucht hat, kommt jetzt Publikumsliebling Aeschbacher mit seinem Blog dran: «Elton John ist lächerlich, eine Karikatur» betitelt der Blick einen Artikel über den bösen, bösen Aeschbi der es gewagt hat, einen Blog-Beitrag über Elton John zu schreiben. Und zeigt uns gleich noch, was der “Blick” von Blogs hält, nämlich offenbar gar nichts:

Gifteln, draufhauen, kritteln. Man nennt es schlicht «Blog» – es ist die neue Waffe aus dem Hinterhalt. Man sinniert, haut andere in die Pfanne und muss ihnen dabei nicht mal in die Augen schauen. Seit diesem Frühling schiesst auch Kurt Aeschbacher mit virtuellen Pfeilen. Jetzt gegen einen der grössten Popstars aller Zeiten – Sir Elton John. Der nette TV-Talker gallig: «Er ist nur noch eine Karikatur seiner selbst.»

Hier geht es übrigens um diesen Beitrag im Aeschbacher-Blog. Natürlich ist der im Titel des Blick-Beitrags zitierte Satz Elton John ist lächerlich, eine Karikatur im Blog nirgendwo zu finden; JournalistInnen wie Simone Matthieu und Peter Padrutt haben halt kein Problem damit, einfach mal kurz ein Zitat zu erfinden. Um dann im Rest des Textes kräftig gegen Aeschbacher zu gifteln, draufzuhauen und zu kritteln. Wie es sich für Qualitätsjournalisten gehört.

Bravo!

Wie der Blick nach dem kläglichen Scheitern der Blick-Blogs Blogstetten und Blogalisierung jetzt mit Blogs umspringt erinnert mich ein bisschen an die Fabel vom Fuchs und den sauren Trauben. Bloggerdissen ist halt bei manchen Ringier-Journalisten immer noch Volkssport.

Ein weiteres peinliches Bloggerdissing-Beispiel aus dem Hause Ringier ist hier zu besichtigen. Und hier noch eins; da wird der böse Blogger gleich mit Name, Foto und Adresse zum Abschuss freigegeben.

Quo vadis, Ringier?

Unfreiwillig komisch oder (je nach Sichtweise) verlogen ist in dem Zusammenhang übrigens die im “Blick”-Artikel plazierte Mahnung von Marcel Zulauf an die Adresse bloggender Journalisten:

Selbst wenn sie – wie Haldimann – im Namen ihres Unternehmens bloggen, lassen sie ihrer Meinung freien Lauf. Das ist nicht weiter schlimm. Aber dennoch ist es nicht gut. Denn Profis, die sich sonst strikt an journalistische Kriterien halten, lassen plötzlich die gebotene Sorgfalt und Distanz vermissen. Sie machen Stimmung als Meinungsmacher und setzen somit ihre journalistische Rolle, ihre neutrale Sichtweise aufs Spiel.

via medienlese