Les Romands! Ah, les Romands!
Und das war alles, was ich heute abend noch auf frangsäh federal zustande bringe. Eigentlich möchte ich nämlich nur auf diesen Beitrag hinweisen:
Darin geht es u.a. um einen Artikel, der in Le Matin erschienen ist. Auf die Kritik am Le Matin – Artikel will ich nicht eingehen, sowohl den Artikel als auch die Kritik hab ich eh nur halb begriffen.
Eingehen will ich aber auf einige handfeste Vorschläge, die exakt akkurat auf das hinauslaufen, was momentan gerade bei uns abläuft: Mehr koordinierte gesamtschweizer Blog-Aktivität. Für Frankophobe hier eine kurze Zusammenfassung.
- Ein Schweizer Portal mit Informationen über (die professionelle Kommunikation mit) Blogs. Mit Referenzmaterial, Tipps, Grundlagenartikeln, Methoden, Guides, etc. Ich habe hier bereits etwas angefangen, aber das kann noch gewaltig ausgebaut werden.
- Ein “offizielles” Publikationsorgan zum Thema Schweizer Blogs, egal in welcher Form. Es gibt soviel zu sagen, zu erklären.
- Eine Gruppe von Blog-“Spezialistinnen” oder -Beratern, die einen laufenden Dialog mit den Medien, den Unternehmen unterhalten. Eigentliche Kommunikatoren in Sachen Blogs. Die Amerikaner lancieren mit Lichtgeschwindigkeit praktisch täglich neue Projekte. Wir wissen, dass eine grössere Revolution im Netz abläuft (Stichwort Web 2.0); es wäre schade und gefährlich, wenn gerade die Schweiz und ihre Wirtschaft das weiter verschlafen.
- Ã??”ffentliche Debatten und/oder Konferenzen über Blogs. Es gibt einige gute aber isolierte Einzelinitiativen, dank derer viel über problematische Themen (rassistische und diffamierende Schülerblogs, z.B.) gesprochen wurde. Aber die Diskussion muss erweitert werden.
- Eine Schweizer Version von Les Blogs 2.0.
Food for thought, eh? Die Romands sind uns bzgl. Blogs ohnehin schon meilenweit voraus. Und während wir noch dahindämmern, höchstens mal ein Bloggertreffen veranstalten, denken sie bereits daran, die Wirtschaft per Blog zu revolutionieren, Konferenzen einzuberufen, etc. Wenn nicht bald mehr von uns lahmen Deutschschweizern den Finger rausnehmen und aktiv werden, können wir bald nur noch ihren Staub schlucken.
Aber nur gemeinsam sind wir stark. Darum schlage ich vor, dass wir uns alle -Romands, Tessiner, Bündner, Deutschschweizer, Auslandschweizer und Expats– zusammentun und etwas Grosses realisieren. Eine Schweizer Blog-Konferenz sollte spätestens 2007 drinliegen.
Wer ist dabei?
8 Comments
Hallo Matthias, danke für die Ã?”bersetzung meiner Ideen. Sind wir “Suisses romands” wirklich meilenweit voraus? Ich habe immer gedacht es wäre umgekehrt, die Deutschschweizer wären viel aktiver bzgl. Blogs… Eure Bloggertreffen haben auf jeden Fall mehr Erfolg.
Dein Vorschlag, zusammen etwas Grosses zu realisieren finde ich Klasse. Ich habe letztes Jahr schon probiert, hier im Welschland etwas anzufangen aber es ist gar nicht einfach: Zeit, Prioritäten, Motivation der Teilnehmer, Distanz (doch!), usw.
Guck: die Franzosen haben schon ihre Zeitschrift über Blogs!
Ich sehe eben, dass heute schon eine ganze Menge los war auf http://groups.yahoo.com/group/bloggerbosse/. Morgen bin ich selbstverständlich dabei!
Bin dagegen. Bitte die lebendige und schnell wachsende Blogszene nicht mit einer Dachorganisation und einem Publikationsorgan etc. erwürgen, die dann vor allem Leuten einen Auftritt und persönliche Befriedigung beschert. Lassen wir die Szene wachsen – ich bin sicher, dass sie sich selber rasch Gehör verschaffen wird. Eine zeitschrift wird dann entstehen, wenn sie jmd. liest… so banal ist das.
@Dominik: Die Dachorganisation wurde von verschiedenen Leuten ausdrücklich gewünscht. Weil man den Eindruck hatte, blog.ch gehöre der Allgemeinheit und ich sei ein arroganter Monopolist. Hier ein paar Auszüge:
Jan Zuppinger: 11.12.2005: Blogumne – 00008 wer hat grössten (aggrogator)?
ein weiteres problem sind die aufnahme kriterien, die nicht wirklich transparent kommuniziert werden. es ist nirgends ersichtlich (oder jedenfalls habe ich es nicht gefunden), warum matthias gewisse blogs aufnimmt und andere nicht. ein durchaus vertretbarer standpunkt könnte ja sein, dass ein aggregator ungefragt alle blogs auflisten sollte.
Regula Erni: 11.12.2005: Replik – “Blogumne 00008…”:
MG wertet intransparent, er stellt Regeln auf, die er nicht bekannt gibt, weil er genau weiss, dass sie von den Bloggern nicht gutgheissen würden
Es geht eigentlich um den Umgang mit Macht. Nichts gegen jemanden dem durch Wissen Macht in den Schoss fällt – solange er damit umgehen kann. Aber MG kann das nicht. Er teilt die BloggerSzene in Herr und Knechte – und wehe dem, der sich aus dem Knechtestand zu erheben wagt!
Christian Leu (blogtrends.ch) 11.12.2005: Blogpolizei schlägt zu!
…Blogmonopolisten aka Blogpolizist…
Regula Erni: 10. Dezember 2005: Kann man Blogs klauen?
Es hat mal eine Zeit gegeben, das war blog.ch – nein, einen Link schenk ich dem Herrn nun nachgerade nicht – tatsächlich so etwas, wie ein verlässlicher Partner im Auflisten aller Schweizer Blogs. Doch dann hat sich der selbsternannte ‘Herr über die Schweizer Blogs’ willkürlich Regeln einfallen lassen durch die er Blogs, die ihm zu erfolgreich waren, aussperren konnte – und sich so eine gesunde und sehr erfolgreiche Konkurrenz herangezüchtet.
Ich weigere mich natürlich, meine Website als Allgemeingut anzusehen, bei dem mir jeder Vorschriften machen kann (die anderen Blog-Verzeichnisse halten das übrigens genau so wie ich, werden dafür aber nicht angegriffen).
Und deshalb arbeite ich an der “Dachorganisation” aktiv mit, damit ich meine Site endlich wieder so betreiben kann wie ich das für richtig halte, ohne ständig angepisst zu werden.
Jan Zuppinger, der mich ja kritisiert hat, steht zu dem was er gesagt hat und arbeitet aktiv mit, so wie rund zwanzig weitere Leute! Nur Christian Leu und Regula Erni stehen abseits und wollen offenbar lieber nicht mithelfen, an einem Strick zu ziehen. Christian Leu kann sich lediglich dazu aufraffen, eventuell allenfalls mal mitzulesen, wenn er Zeit findet: Schaun wir mal ob ich die Zeit finde da zu folgen.. Und Regula Erni hat sich weder auf der schon fast eine Woche alten Mailingliste eingeschrieben, noch sonst irgend etwas Konstruktives getan oder gesagt. Wasser predigen, aber Wein trinken, scheint hier das Motto zu sein. Meckern, aber selber nichts besser machen.
Aber ich schweife ab. Meiner Meinung nach werden diese Aktivitäten die Szene nicht erwürgen, sondern beleben. Wenn Christian Leu erst merkt, dass er damit seine bei der Kulturministerwahl gescheiterten Auftritte (gewählt wurde Gartentor)doch noch haben kann, wird er garantiert auf den fahrenden Zug aufspringen – wie er das nach anfänglicher aggressiver Kritik am Swiss Blog Award ja gerade gestern auch auf den Zug aufgesprungen ist.
Kurz und gut: Mit der Dachorganisation, Swiss Blog User Group, wie auch immer wir sie nennen, könnten wir dann endlich mal zusammenarbeiten statt immer nur zu kritisieren.
@Ollie, das ist witzig: Ihr Romands glaubt wir Deutschschweizer sind voraus, und bei uns Deutschschweizern ist’s genau umgekehrt :-). Ich glaub eine Konferenz sollte drinliegen, auch die Liste mit den Ressourcen ist absolut machbar. Wer macht’s?
Sehe ich anders. Einer Organisation – zumal in unserer Szene – wird immer die nötige Legitimation fehlen, und zwar zu allem:
– zum jemandem (zum Beispiel dir) Vorschriften machen
– zum Leute oder Projekte irgendwohin wählen
– zum Informieren und Auskunft geben
– zum den Ã?”berblick behalten
– zum Standards setzen
– zum etcetera
Der freie offene und vernetzte Diskurs ist das geniale. Warum sehnen wir uns in RL zurück? Könnte das typisch schweizerisch sein?
@Dominik,
Einerseits gebe ich Dir recht: Der freie und offene Diskurs ist das geniale. Ich werde mir von einer Dachorganisation ebensowenig Vorschriften machen lassen wie von Einzelpersonen.
Aber: Es geht ja auch nicht um Vorschriften, sondern um Aufbau, Förderung und Weiterentwicklung der Schweizer Blogosphäre. Und dafür braucht es i.d.R. einen gewissen organisatorischen Aufwand. Einzelinitiativen hängen zu sehr an einzelnen Personen (sieht man ja gerade wieder).
In den USA, Frankreich, Kanada, Deutschland, etc. gibt es längstens entsprechende Organisationen: Diejenigen, die Konferenzen organisieren, für ihre Angebote werben (z.B. Sixapart), Politiker und Wirtschaftsbosse überzeugen, unendlich viel Informationsmaterial und Software einfach so zur Verfügung stellen, usw.
Zum Thema “typisch schweizerisch”: Es kann ja nicht sein, dass die o.g. Amerikaner, Franzosen, Kanadier, Deutschen… alles typische Schweizer sind :-).
Die eingefleischten Blogger sind nicht wirklich “Fans” von Regeln, hab ich feststellen müssen. Aber als Neueinsteiger finde ich, sollte man schon gewisse Grundkenntnisse auf den Weg mitbekommen, denn Blog Ethik ist ein relatives Wort, wie alle Adjektive – jeder Stellt seine eigenen “richtigen” Regeln auf. Aber das ist ja nicht das Thema. Trotzdem muss man sich auch diesbezüglich etwas überlegen.
Sorry, lieber Matthias, aber ich hatte keine Ahnung von einer Mailingliste. Selbstverständlich will ich was mir möglich ist, beitragen – und nicht nur kritisieren, stänkern und motzen.
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